Enna und der Vogel - Oder: „wenn’s mal länger dauert“ (von Britta Schraad)

Bild des Benutzers Katharina Schütze

Eine der schönsten Zwergensprache-Geschichten im vergangenen Jahr habe ich mit Enna erlebt. Enna und ihre Mutter kamen zur mir in die Parens-Gruppe (ähnlich PEKiP), da war sie etwa 3 Monate alt. Ich habe mich natürlich gefreut, dass die beiden sich, trotz anfänglicher Skepsis, auch zum nächsten Zwergensprache-Kurs angemeldet hatten. Enna war jedoch ein ganz spezieller Fall. Die Mama hat begeistert zu Hause gebärdet und war wirklich fleißig dabei. Umso frustrierender, dass Enna auch nach dem Anfängerkurs noch kein Zeichen zeigte. So ging es in die Fortgeschrittenengruppe. Enna machte … nichts.
Ich habe es selbst beim gemeinsamen Picknick erlebt: sie drückte mir die Brotdose in die Hand und sah mich mit großen Augen an. Ich fragte/zeigte: „Enna, möchtest du essen?“
Große Augen, starrer Blick.
Ich dachte, das gibt es doch nicht, sie sitzt das einfach aus! Auch nach mehrfachem fragen/zeigen – keine Regung. Als wolle sie mir sagen: du hast die Dose in der Hand und ich gucke dich mit großen Augen an: du weißt schon was ich will!
Die Mutter bestätigte: so geht das auch zu Hause. Aber egal, die Kurse sind lustig, sie kommt auch weiterhin. Zeichen hin oder her.

Am vorletzten Treffen im Fortgeschrittenenkurs kamen Enna und Mama in den Kursraum: „Ich muss euch was erzählen! Ich hatte die Schnauze voll, ehrlich. Vor ein paar Tagen habe ich aufgegeben. Wir saßen zusammen am Tisch und ich sagte meinem Mann, dass jetzt Schluss sein. Kein Zeichen würde ich mehr machen. Ich will nicht mehr, es stresst mich, es frustriert mich und Enna macht sowieso nix! In dem Moment schaute Enna mich an, dann meinen Mann und dann aus dem Fenster und zeigt das Zeichen für Vogel!“

Eine Geschichte für alle Eltern, die viel Geduld brauchen - oder eben: wenn's mal länger dauert :-)

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Über 100 Tagesmütter in Südtirol geschult und Zwergensprache lizenziert

Bild des Benutzers Vivian König

Am Samstag haben unsere Kursleiterinnen Edeltraud Matzohl (Logopädin) und Valentine Inderst (Psychotherapeutin) das vorerst letzte Fachseminar für die Genossenschaft der „Tagesmütter- Mit Bäuerinnen lernen-wachsen-leben“ mit Erfolg vollendet. Die Genossenschaft bietet in allen Ecken Südtirols naturnahe Kinderbetreuung an, sei es in Form von Tagesmutterdienst als auch durch Sommerbetreuung und Kinderbetreuung bei Veranstaltungen, Tagungen und Hochzeiten. Inzwischen sind dafür über 100 Tagesmütter ausgebildet und für die Genossenschaft tätig - nun auch noch zusätzlich ALLE komplett in Zwergensprache geschult.

Diese Zusammenarbeit hat 2020 begonnen. Die damalige Koordinatorin Deborah Visintainer war an unseren 6-stündigen Gebärden-Fachseminaren samt Zertifizierung interessiert. Bereits im Vorjahr wurde das Zwergensprache-Fachseminar als verpflichtende Fortbildung für alle in vier verschiedenen Terminen und Ortschaften abgehalten. In diesem Jahr wurde der Herbst-Termin nun noch fixiert, um nachzuschulen, wer noch 2021 nicht konnte bzw. um allen neu dazugekommenen KollegInnen auch diese wertvolle Grundausbildung zu ermöglichen.

Babyzeichen und Kindergebärden bieten eine so wertvolle Brücke für die Verständigung mit Babys und Kleinkindern. Und speziell im zweisprachigen Setting der Region Südtirol hat deren Bedeutung für die Sprachförderung und das leichtere gegenseitige Verstehen nochmal eine intensivere Bedeutung.

Edeltraud und Valentine resümieren: es war eine sehr gelungene Veranstaltung am Samstag mit insgesamt 25 Teilnehmerinnen, inkl. der neuen Pädagogin, Frau Julia Baumgärtner, welche nun seit einigen Monaten im Dienst für die Genossenschaft ist. Es wurden viele Zeichen geübt und gemeinsam in Gruppen konnten praktische Anwendungen gesucht, gefunden und experimentiert werden. Viele TeilnehmerInnen sind glückselig nach Hause gezogen, voll motiviert, bereits am Montag mit Zwergensprache zu beginnen.

Das freut uns natürlich sehr, weil es den Kindern, die ab nun davon profitieren dürfen, bestimmt noch lange Zeit eine wertvolle Begleitung sein wird auf ihrem Weg zur Sprache.

P.S. Wir freuen uns über Verstärkung für unser Zwergensprache Kursleitungs-Team in der Region Südtirol. Melde Dich einfach, wenn Du Lust hast, Eltern-Kind-Gruppen, Eltern-Workshops und Fachseminare zur Babyzeichensprache zu geben! https://www.zwergensprache.com/kursleiter.php

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Verblüffendes erleben mit Babyzeichen

Bild des Benutzers Katharina Morgenstern

Jonathan war 13 Monate alt, lag auf dem Wickeltisch und zeigte „baden“.
Ich sagte ihm, dass er jetzt gleich baden dürfe, doch Jonathan schüttelte den Kopf. Dann zeigte er jedoch erneut das Zeichen „baden“ und noch dazu die Zeichen „Musik“ und „noch mehr“. Ich fragte erstaunt: „Möchtest du das Badelied noch einmal hören?“ Welch ein Strahlen, als ich es ihm vorsang!!! - Das Lied hatte er mit gehört, als wir es im Tonstudio aufnahmen :-)

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Kita-Eingewöhnung mit Babyzeichen erleichtert

Bild des Benutzers Katharina Morgenstern

Ich war als Sprachfachkraft in einer Kindertagesstätte tätig. Dadurch war ich häufig in allen Gruppen unterwegs. An diesem Morgen war ich bei den Jüngsten mit dabei. Ein kleiner Junge war erst wenige Tage da und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Es fiel ihm schwer, ohne Mama in der Gruppe zu sein. Ich nahm ihn auf den Arm und fragte ihn, ob wir Musik anmachen wollen und zeigte dazu das Zeichen für Musikk. Er lauschte dann der Musik, hörte auf zu weinen und zeigte doch tatsächlich sofort das Zeichen "Musik".
Immer wenn ich wieder diese Gruppe betrat und dieser kleine Junge mich erblickte, zeigte er Musik.
Auch den anderen Erzieherinnen seiner Gruppe zeigte er nun, wenn er traurig war, dass er Musik hören möchte und die Tränen trockneten schnell beim Musik hören.
Er liebt Musik und das Zeichen dafür :-)

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Zwergensprache auf der Straße entdeckt

Bild des Benutzers Sara Borrmann

Ich fuhr unter Zeitdruck in Dresden durch die Straßen...Feierabendverkehr....jede Ampel rot...in mir kochte es!

Eine rote Ampel holte mich plötzlich wieder zurück auf den Boden und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht :)
Ich beobachtete eine Radfahrerin mit ihrem kleinen Sohn auf dem Kindersitz - sie erklärte ihm gerade etwas. Als ihre Ampel grün wurde, fuhr sie los. In dem Augenblick, in dem sie los fuhr, wollte der kleine Mann wahrscheinlich noch etwas los werden - er zeigte das Zeichen für Sonne und schaute in den Himmel. Ich schaute auch hoch und sah, dass am Himmel die Sonne noch hinter den Wolken war, aber jeden Moment heraus kommen wollte.

In diesem Augenblick war es mir plötzlich völlig egal, wie der Verkehr war...Ich fuhr wieder ruhig und fröhlich weiter. Es ist so toll, wenn man der Zwergensprache endlich auch auf der Straße ganz unverhofft begegnet und auch die Welt der anderen Kinder erleben darf :)

Badespaß im Herbst

Bild des Benutzers Sandra Fasching

Egal ob Herbst, Winter, Frühling oder Sommer bei mir ist in der zweiten Zwergensprachstunde immer Badespaß angesagt. Ich hab eine kleine durchsichtige Box dabei und bin mit Wasser und Geschirrtuch ausgestattet. Die Box wird ca. 1cm mit Wasser gefüllt, die Enten dürfen Baden gehen und dann bekommt jedes Kind eine nasse Ente von mir in die Hand "gesetzt" da kann man super das Zeichen nass, Ente und Baden machen und die Aufmerksamkeit der Kinder hat man mit 90% - die der Mamas / Papas übrigens auch, aber da steht eher das Wasser im Mittelpunkt ;-).

Wetterstation

Bild des Benutzers Johanna Berktold

Mit dem Herbst ziehen auch die dicken Regenwolken und Nebel ins Land. Wir müssen wieder so einiges anziehen bevor wir nach draußen gehen. Jacke, Socken, Kappe, Stiefel, etc.

Um diesen Übergang zu erleichtern hat sich bei uns die Wetterstation sehr bewährt. So kann ich ankündigen was wir anziehen und wir können schon ein bisschen übers Wetter plaudern.
Meine Kollegin Julia aus Bregenz hat diese Idee wunderschön umgesetzt. Das Bild könnt ihr gerne als Inspiration nutzen. Neben Steinen lassen sich auch Kastanien, Deckel, Holzstücke etc. bemalen. Vielleicht sucht ihr gemeinsam während eurem nächsten Spaziergang nach geeignetem Material.

So schnell und einfach habt ihr ein wunderbares Ritual in euren Tag eingebaut und entschleunigt so ganz nebenbei das morgendliche, oft stressige Losziehen.

Vielleicht ist das Anziehlied was für euch, es lässt sich beliebig umdichten. Die Melodie kennt ihr alle „Bruder Jakob“:

Erst die Socken, erst die Socken,
dann die Schuh, dann die Schuh.
Und die Jacke auch, und die Jacke auch
Fertig bist du. Fertig bist. du

Die passenden Babyzeichen zeigt euch eure Kursleiterin, ihr findet sie auch alle in der Zwergensprachen App.

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Der Herbst ist da…

Bild des Benutzers Johanna Berktold

… und lockt uns mit buntem Farbenspiel in die Natur zum Entdecken und Erleben mit allen Sinnen.
In unseren Breitengraden verändern die Jahreszeiten die Natur in einem immerwährenden Kreislauf ohne Anfang und Ende. Licht und Farben wechseln ebenso wie Stimmungen und Beschäftigungen. Gerade diese elementaren Veränderungen sind für kleine Kinder eindeutig erlebbar und gut nachvollziehbar. Unterstützen wir sie dabei, die Natur in ihren wechselnden Formen kennen zu lernen und zu erspüren. Dazu braucht es keine originellen oder spektakulären Events, wir gehen einfach ganz oft und gerne nach draußen. Zeigen wir den Kindern durch unsere eigene Freude, dass jede Jahreszeit auf ihre Weise schön und unsere Umwelt wertvoll ist.

Für euch habe ich unsere liebsten Herbsterlebnisse gesammelt:

- Durch raschelndes Laub laufen und es hoch werfen und herab regnen lassen
- Moni‘s Kürbiskeckse backen
- Regenwanderung mit ausgiebigen Pfützenhüpfen
- Herbstschätze sammeln (Eicheln, bunte Blätter, Kastanien, etc.)
dazu passt das wunderbare „Kugelkindlied“:
In dem kleinen Stachelhaus, da sitzt ein Kugelkind (eine Kastanie in beiden Händen verstecken). Plimps die Tür geht auf (Hände öffnen), Plumps es springt heraus (Kastanie herausrollen lassen). Rollt und rollt und rollt und rollt und rollt davon geschwind (drehen der Unterarme).

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Kürbis-Bananen Kekse - ein leckerer Snack für zwischendurch

Bild des Benutzers Johanna Berktold

Der Kindergarten und Schulanfang steht vor der Türe und somit auch der Herbst, der soviel Schönes mit sich bringt. Unter anderem die dicken runden Kürbisse.

Bei diesem Rezept können auch die Kleinsten schon fleißig mithelfen und somit am Alltagsgeschehen teilnehmen.

Man nehme 2 Bananen und 250g weichgekochten Kürbis und zerdrücke sie. Das macht besonders viel Spaß. Anschließen werden 150g Haferflocken, etwas Zimt und 1 EL Mandelmus hinzugefügt. Wir rühren, bis es ein schöner Teig entsteht.

Aus diesem Teig formen wir kleine Kugeln, legen sie aufs Backbleck und drücken sie vorsichtig flach. Im Ofen brauchen die Kekse ca. 20min bei 180Grad (vorgeheizt).

Ganz nebenbei können wir die Babyzeichen BANANE, KÜRBIS, KOCHEN, KEKS, LECKER – mmmhhh und MEHR miteinfließen lassen.

Gutes Gelingen und lasst es euch schmecken!

Eure Monika
aus dem Vorarlberg-Team (Österreich)

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Babyzeichen lernen mit Moosgummiplatten

Bild des Benutzers Simone Dasek

Mit Moosgummiplatten, die nicht sehr kostspielig sind, können ganz einfach tolle Motive entstehen.

Bei uns wurden sie geliebt. Wir hatten sie in der Dusche und in der Badewanne. Wenn die Formen nass gemacht werden, halten sie wunderbar an glatte Oberflächen wie an der Duschwand, am Badewannenrand, auf der Fensterscheiben oder an Türen.
Mit ihnen wurden bei uns ganze Bilder gelegt und Geschichten dazu erzählt und neben dem ganzen Spaß haben wir so auch die Babyzeichen spielerisch gelernt.

Was ihr dazu braucht:
- Moosgummiplatten
- evtl. Keksausstecher oder ihr malt es freihändig
- Stift
- Schere

Zeichnet einfach auf den Moosgummiplatten die gewünschten Motive auf und schneidet sie aus. Geht super schnell. Dann braucht ihr sie nur noch nass machen und schon halten sie an den glatten Flächen und lassen sich auch sehr leicht entfernen.
Ich hoffe ihr habt auch viel Spaß mit dieser kleinen Bastelidee!

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